Luzerner Kantonsspital LUKS mit Bager im Vordergrund.

Das Luzerner Kantonsspital erneuert in den kommenden Jahren sein gesamtes Areal. Deshalb wird das heutige Spitalzentrum mit dem Bettenhochhaus «Schoggiturm» in zehn Jahren nicht mehr gebraucht. Die Spitalverwaltung will es 2035 – nach nur 53 Jahren Betrieb – abreissen. Im bestehenden Gebäude sind sehr hohe ökologische (graue Energie) und ökonomische (270 Mio. Steuergelder) Ressourcen gebunden. Bis heute wurde nicht abschliessend untersucht, ob ein Erhalt oder eine Zwischennutzung möglich ist. Entsprechende Studien oder Gutachten fehlen.

Das Komitee «Nein zum Abriss auf Vorrat» fordert eine seriöse Prüfung, ob ein Erhalt des Luzerner Spitalzentrums oder immerhin eine Zwischennutzung möglich ist, bevor der Bettenturm abgerissen wird.

Fragen und Antworten

  • Die Nettogeschossfläche beträgt 74’000 Quadratmeter, was einer durchschnittlichen Wohnfläche von 1'570 Luzerner:innen entspricht (47 Quadratmeter pro Person, Quelle: Lustat). Dies entspräche Wohnraum für fast 2 % der Luzerner Bevölkerung.

  • Graue Energie ist die gesamte Energiemenge, die für die Herstellung, den Transport, die Nutzung und die Entsorgung eines Produkts benötigt wird. Im Bauwesen entsteht Graue Energie zum Beispiel bei der Zementproduktion, dem Schmelzen von Metallen oder dem Transport schwerer Bauteile über weite Strecken. Je länger ein Gebäude genutzt wird, desto geringer ist die Graue Energie pro Nutzungsjahr und umso kleiner ist die Umweltbelastung.

  • Der Bausektor ist in der Schweiz für 30 % der CO2-Emissionen verantwortlich, für 50 % des Ressourcenverbrauchs und für 80 % des Abfalls. Jede Sekunde werden hierzulande 500 Kilogramm Abfall durch Gebäudeabrisse produziert. Ein Gebäudekomplex wie das Spitalzentrum trägt immens viel graue Energie in sich. Je länger ein Gebäude also in Betrieb ist, desto nachhaltiger wird es. Darum ist es für den Klimaschutz wichtig, dass zuerst seriös geprüft wird, ob das Spitalzentrum noch einige Jahrzehnte weitergenutzt werden kann.

  • Im Bettenturm sind viele verschiedene Nutzungen denkbar. Wichtig ist dabei, dass der laufende Spitalbetrieb nicht gestört wird. Wir können uns preisgünstigen Wohnraum oder Alters- und Studierendenwohnungen vorstellen. Aber auch bezahlbare Ateliers und Gewerbeflächen oder Räume für das Quartier, wie eine gastronomische Nutzung oder ein Quartierzentrum.

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